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Erfahrungen, Learnings, und Tipps zu den fünf Kernbereichen der CSRD – von der Bestandsanalyse bis zur Berichterstattung

Aus unseren Projekten möchten wir ein paar Erfahrungen, Learnings, und Tipps zu den fünf Kernbereichen der CSRD – von der Bestandsanalyse bis zur Berichterstattung teilen 

1. Los geht es mit der Bestandsanalyse. Welche Tipps und Hinweise habt ihr hier für Unternehmen?

Antwort:
Viele Unternehmen machen bereits mehr, als sie selbst wissen. Das ist großartig. Bei der Bestandsanalyse geht es jedoch nicht nur darum, Bestehendes zu erfassen, sondern auch den Blick nach vorn zu richten. Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für das Unternehmen relevant? Unser Tipp: Betrachten Sie das spezifische Umfeld des Unternehmens, statt auf generische Antworten zu setzen. Stakeholder haben z. B. andere Erwartungen an ein Unternehmen im ländlichen Raum als eines im urbanen Berlin und auch z. B. standortbezogen andere Herausforderungen. Wird der individuelle Kontext nicht ausreichend berücksichtigt, kann es zu Prüfungshemmnissen kommen.

3. Apropos Stakeholder. Was braucht es für einen erfolgreicher Dialog mit den Stakeholdern?

Antwort:
Grundsätzlich kann man sagen, dass der Stakeholderdialog eine Chance ist, nachhaltige und innovative Lösungen zu entwickeln. Der Schlüssel liegt darin, nicht nur Meinungen einzuholen, sondern zu überlegen, wie diese für positive Veränderungen – sei es in Bezug auf Arbeitsbedingungen, aber auch auf das Geschäftsmodell – sorgen können. Wer die richtigen Fragen stellt, offen für neue Impulse und Kooperation ist, kann nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern echten, langfristigen Mehrwert im eigenen Geschäftsbereich und entlang der Lieferkette schaffen.  

2. Weiter geht es mit der Wesentlichkeitsanalyse: Was gilt es hier besonders zu beachten?

Antwort:
Die Wesentlichkeitsanalyse ist das Fundament der Berichterstattung. Unternehmen müssen analysieren, warum bestimmte ESG-Themen wesentlich sind und klar darlegen, warum nicht. Besonders bei als unwesentlich gekennzeichneten Themen schauen Wirtschaftsprüfer:innen genau hin. Daher ist unser Rat, solche Begründungen genau und nachvollziehbar zu dokumentieren. Fehlt die Plausibilität, muss die Arbeit im schlimmsten Fall nachgeholt werden. Unsere Empfehlung ist daher, lieber von Anfang an ein bisschen mehr Zeit investieren, gründlich vorgehen und dokumentieren, um langfristig Zeit und Aufwand zu sparen.

4. Die Datenerhebung ist für viele Unternehmen herausfordernd: Wie können Unternehmen ambesten starten?

Antwort:
Ein Learning aus unseren Projekten ist, frühzeitig klare Verantwortlichkeiten für jeden Datenpunkt zu definieren und Datenquellen zu dokumentieren. So lassen sich Datenlücken und Stress am Ende vermeiden, wenn der Bericht erstellt werden soll. Außerdem empfehlen wir, die Daten nicht nur zur Erfüllung der Berichtspflichten zu nutzen. Denn gut ausgewertet lassen sich Maßnahmen und strategische Entscheidungen ableiten, um die eigene Nachhaltigkeitsperformance zu verbessern.Stichwort PTAMs.

5. Und zum guten Schluss, die Berichterstattung: Wie bereitet man sich bestmöglich auf das Schreiben des Berichts vor?  

Antwort:
Weil der Nachhaltigkeitsbericht nicht allein steht, sondern Teil der Unternehmensstrategie ist,empfehlen wir, zum einen Unternehmensstrategie und Ziele mit der Nachhaltigkeitsstrategie abzugleichen, um eine konsistente Roadmap aufzubauen. Gleiches gilt auch für den Nachhaltigkeitsbericht als Teil des Lageberichts. Hier lohnt es sich, einen Redaktionsplan zu erstellen und viel mit Verweisen zu arbeiten, um Doppelarbeit zu vermeiden. Außerdem raten wir dazu, Fortschritte kontinuierlich zu dokumentieren. Auch, wenn die Dokumentation nicht das Lieblingsthema der meisten ist und erstmal bremst, spart das gerade am Ende und bei der Prüfung des Berichts Zeit und Nerven. 

Gastautor: Duc Nguyen, Tribe Lead Nachhaltigkeit RS GROUP GmbH