
Ausgezeichnete im Spotlight: Dr. Mirjam Peters
Chief Sustainability Officer
Hoëgh Autoliners
Vor wenigen Monaten ist Mirjam Peters bei Hoëgh Autoliners als Chief Sustainability Managerin angetreten – einer der größten Reedereien mit Kunden vorwiegend aus der Automobilindustrie. Als CSO ist die 37-Jährige Teil des Vorstands, berichtet direkt an den CEO und hat in ihrer Rolle umfassende Verantwortung: strategische Positionierung der ESG-Glaubwürdigkeit und -Lösungen von Höegh Autoliners gegenüber relevanten externen Stakeholdern, Intensivierung des Engagements mit bestehenden und potenziellen Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeitsinitiativen, Entwicklung wirtschaftlich rentabler und umweltfreundlicher Dienstleistungen und Seetransporte, beispielsweise für die Verwendung von Biokraftstoffen heute und Ammoniak in wenigen Jahren. Zudem übernimmt sie die Interessenvertretung ihres Arbeitgebers in regulatorischen und branchenspezifischen Foren. Ihre Motivation für die Stelle ist gleichzeitig ein starkes Statement: „Die Schifffahrtsbranche hat ein ziemlich dreckiges Image und trägt eine große Verantwortung für tagtägliche Emissionen. Mich haben der Impact und die Herausforderung motiviert und die Chance, dass, wenn wir das Ding hier richtig eintüten, wir einen massiven Hebel bewegen.“
Das nötige Rüstzeug bringt Mirjam Peters dafür mit, keine Frage. Bei Conti hat sie den Bereich Nachhaltigkeit in den letzten Jahren aufgebaut und als Mentorin den Nachwuchs gestärkt. Studiert und promoviert hat Mirjam Peters in Biologie. „Als Naturwissenschaftlerin bringe ich starkes analytisches Denken, Fachwissen über Umweltprozesse und Erfahrung in der Datenanalyse mit, was im Nachhaltigkeitsmanagement von großem Vorteil ist“, sagt sie. Zudem sei sie geübt darin, wissenschaftliche Erkenntnisse klar zu kommunizieren. „Das ist essenziell, um verschiedene Stakeholder zu überzeugen.“ Am meisten habe sie das Arbeiten in interdisziplinären Teams an der Uni auf die heutige Aufgabe vorbereitet. „Gerade in der Nachhaltigkeit können wir uns leicht im Detail verlieren, der Nachkommastelle oder dem letzten Prozentpunkt. Ich habe gelernt, das große Ganze im Blick zu behalten.“ Es klingt fast ein bisschen zu einfach, wenn Mirjam Peters sagt, dass das meiste in ihrem Job Learning-by-doing sei. Sie bringt bezeichnend viel Energie auf – auch, um sich fachlich weiterzubilden. Berufsbegleitend studierte sie Nachhaltigkeit für Unternehmen an der Cambridge University und belegte diverse online Kurse, beispielsweise Climate Change in Developing Countries an der Cape Town University.
Ebenfalls neben dem Job berät sie Kunden, überwiegend aus Asien. Wie sie das alles schafft? „Diese Unternehmen brauchen Unterstützung, wie sie innerhalb von EU Taxonomy, CSDDD etc. mit und in der EU Handel betreiben können, unter Einhaltung aller Regeln“, erklärt Mirjam Peters. Sie hat selbst in China gelebt, war bei Continental für die Region Asia-Pacific zuständig und sagt: „Ich kann die Unternehmen gut verstehen. Es ist ja für uns hier schon oft nicht leicht. Ich „schaffe“ das, weil es mir wirklich am Herzen liegt. Es wird immer Autos geben, es wird immer Handel geben, aber das Wie macht eben einen Unterschied. Denjenigen, die sich verändern wollen, stelle ich gerne meine Expertise zur Verfügung.“
Bild: Retrato; Text: Julia Bröder; LinkedIn: Dr. Mirjam Peters | LinkedIn