
Ausgezeichnete im Spotlight: Dominique Breuer
Sustainability Manager
OMR
„Nach uns kommt keiner mehr.“ Ein Satz, den Dominique Breuer als Polizeibeamter kennenlernen durfte und der ihn durch viele Einsätze begleitet hat. Es war nicht immer leicht, aber es waren wertvolle Erfahrungen, um fürs Leben zu lernen: „In brenzligen Situationen mussten wir im Team auf Streife eine Lösung finden. Es lag an uns, die Verantwortung zu übernehmen“, sagt der 36-Jährige.
So vielfältig und spannend der Job auch war, er hatte für ihn auch immer etwas Einengendes – etwas von einem vorbestimmten Pfad. Das Gefühl ließ ihn nicht los und führte schließlich zur Entscheidung, „den Beamtenstatus aufzugeben und die gewonnene Freiheit zu nutzen, um unsere Welt zu bereisen.“ Das Kapitel bezeichnet Dominique Breuer auf LinkedIn charmant als „so called gap in CV“ („Damn, it was worth it.“). Die Auswirkungen unseres Wirtschaftens mehr denn je vor Augen geführt, rückten Themen rund um eine nachhaltige Entwicklung in seinen Fokus. Passend, denn auch im Nachhaltigkeitsmanagement gilt: Nach uns kommt keiner mehr. „Der Planet rast auf einen Abgrund zu. Wir sind es, die es ändern können, es liegt an uns“, sagt Dominique Breuer. Und das motiviert ihn.
Um sich fachlich weiterzuentwickeln, absolvierte er berufsbegleitend den MBA Sustainability Management an der Leuphana Universität – ein Top-Türöffner mit einem großen Netzwerk, wie er in der Rückschau sagt. Er sei mit dem Studiengang noch eng verbunden und im Vorstand des Alumni-Vereins aktiv.
Nach dem Abschluss führte ihn sein Weg zu OMR, dem Veranstalter eines der weltweit größten Events für die Digital- und Marketingbranche. Die Stelle des Sustainability Managers wurde damals neu geschaffen, seine Aufgabe bestand – und besteht noch – im Aufbau eines Nachhaltigkeitsmanagements. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Ausrichtung des OMR Festivals, aber auch Themen wie Corporate Digital Responsibility (CDR), die Anforderungen der CSRD und Maßnahmen im Bereich Diversity, Equity, Inclusion and Belonging (DEIB) sind Teil seiner Arbeit.
In den vergangenen Jahren konnten Highlights wie eine Aufklärungskampagne zur klimafreundlichen OMR-Anreise gemeinsam mit der Deutschen Bahn oder die Förderung der Teilhabe von Non-Profit Organisationen mit einer Impact-Area umgesetzt werden. Neben den Aktivitäten beim Festival konnten auch Maßnahmen wie die Gründung eines Mitarbeitenden-Netzwerks rund um Privilegienbewusstsein oder die schrittweise Implementierung von Nachhaltigkeitsthemen in das Weiterbildungsangebot von OMR umgesetzt werden.
Trotz dieser Erfolge bleibt Dominique Breuer gerne bescheiden. „Es ist noch so viel Luft nach oben. Für uns sind Demut und die Einordnung im Gesamtbild sehr wichtig. Ja, wir sind einige Schritte bereits gegangen auf dem Weg einer nachhaltigen Entwicklung. Trotzdem ist es eine Reise und es gibt immer etwas zu verbessern.“ Seine Stärken sieht er einerseits darin, gut die Perspektive wechseln und Verständnis aufbringen zu können. Andererseits helfe es auch, „die Leute – intern und extern – nerven zu können und unangenehm zu sein. Denn klar, Veränderung tue meistens weh, sei nervig und mit Mehrarbeit verbunden. „Die wenigsten haben da Bock drauf. Man muss sich damit abfinden, dass man derjenige ist, der die unangenehmen Fragen stellt“, meint Dominique Breuer. Ein dickes Fell gehöre zur Grundvoraussetzung in einem Job, der Veränderung herbeiführen möchte – es komme darauf an, den richtigen Ton zu finden, immer wieder das große Ganze aufzuzeigen und dranzubleiben.
Bild: Kira Hellenbrandt; Text: Julia Bröder; LinkedIn: Dominique Breuer | LinkedIn