Zum Inhalt springen
Startseite » WL Ausgezeichnete » Anna Gruber

Anna Gruber

Anna Gruber Watchlist

Ausgezeichnete im Spotlight: Anna Gruber
Senior Vice President Sustainability
Kern-Liebers

„Walk the talk: Anna, du lebst Nachhaltigkeit. Du treibst das Thema voran – mit Reflektiertheit, emotionaler Intelligenz und Gelassenheit. Und das auch, wenn du Gegenwind bekommst.“

Anna Gruber ist 30 Jahre jünger als die meisten Führungskräfte bei Kern-Liebers – und hat dennoch die Verantwortung für eine wichtige Position bei dem Automobilzulieferer übernommen: Mit 27 ist sie Senior Vice President Sustainability, führt ein Team mit zwei Mitarbeitenden sowie einer Werkstudentin und berichtet direkt an die Geschäftsführung des mittelständischen Unternehmens. „Das sogenannte Durchsetzen gegenüber älteren, meist männlichen Kollegen ist wahrscheinlich für jede junge, weibliche Führungskraft ein schwieriges Thema, und ich habe mich vor allem am Anfang auch schwer damit getan“, gibt Anna Gruber zu. Auch heute gebe es noch Situationen, die sie im Rückblick gerne anders gelöst hätte. Ihr Grundprinzip, mit dem sie den meisten Erfolg habe: Menschen freundlich, aber bestimmt gegenübertreten.

Dieser Mix in ihrer Persönlichkeit ist es auch, mit dem Anna Gruber die Nachhaltigkeitsziele bei ihrem Arbeitgeber vorantreibt: „Ich bin ein offener und freundlicher Mensch und gehe auf Menschen aktiv zu“, sagt die 27-Jährige über sich selbst.  Gleichzeitig könne sie aber auch sehr hartnäckig sein, wenn es um die Umsetzung und Platzierung von Themen geht. „Immerhin muss Nachhaltigkeit ja auch erst seinen Platz im Unternehmen finden.“ Stolz ist Anna Gruber auf die gruppenweite Erstzertifizierung nach ISO 14064, die Kern-Liebers dieses Jahres für den zweiten vom Unternehmen berechneten Corporate Carbon Footprint erhalten hat. Ebenfalls in ihrem Aufgabengebiet liegen Wesentlichkeitsanalysen, Berichtsstrukturen, Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und des CO2-Grenzausgleichsmechanismus sowie Stakeholder-Kommunikation. Nicht zuletzt hält Anna Gruber intern Schulungen und versucht – neben aller strategischer Arbeit – Nachhaltigkeit auch ganz konkret greifbar zu machen. Ihr persönliches Herzensprojekt etwa ist die ökologische und soziale Aufwertung von Betriebsgeländen. Am Hauptstandort Schramberg wird die angrenzende, betriebseigene Wiese nun extensiv bewirtschaftet. „Seitdem gibt es mehr Obstbäume und Sträucher auf unseren Pausenplätzen, heimische Arten werden nachgepflanzt und unsere Totholzhecke wächst weiter“, berichtet sie begeistert.

In ihrem Umfeld gilt Anna Gruber als jemand, der Nachhaltigkeit versteht und auch privat viel dafür tut. „Dazu zählt, dass ich im Alltag und im Urlaub ausschließlich mit dem Fahrrad, der Bahn oder im Notfall mit dem Auto unterwegs bin. Ich beziehe mein Obst und Gemüse aus einem Ernteanteil der lokalen solidarischen Landwirtschaft, versuche meine Konsumgüter so oft wie möglich (selbst) zu reparieren beziehungsweise langlebige Produkte zu kaufen, um möglichst wenig Müll zu produzieren. Allerdings – und das macht die Nachhaltigkeitsmanagerin sympathisch realistisch – ist es ihr sehr wichtig zu betonen, „dass die meisten meiner Entscheidungen für meinen Lebensstil davon begünstigt sind, „dass ich im Moment keinen familiären Verpflichtungen nachkommen muss und finanziell gut abgesichert bin.“ Als Vorbild sieht sie sich nur bedingt, denn: „Es sind meiner Meinung nach vor allem systemische, politische Veränderungen, die eine globale, nachhaltige Entwicklung unterstützen und vorantreiben.“


Bild: Kern Liebers; Text: Julia Bröder; LinkedIn: Julia Bröder geb. Fuhr | LinkedIn

Weitere Ausgezeichnete